was ist denn nun unschooling?

unschooling ist erstmal nichts als ein wort. moment, schau mal schnell ins wörter buch. dict.cc sagt: "kein treffer". und der fette pons: kennt nur unschooled = ungebildet, ohne schulbildung. es wird also davon ausgegangen dass schule und bildung untrennbar sind. doch seit der gelungenen kernspaltung wissen wir, dass es nichts untrennbares gibt.
aber man geht doch in die schule um sich zu bilden. und niemand sagt ich werde gebildet. Albert Einstein soll gesagt haben: "ich unterrichte meine schüler nie; ich versuche nur, bedingungen zu schaffen, unter denen sie lernen können." ein geschlossener raum mit 25 menschen, alle mit unterschiedlichen interessen und begabungen, aber alle mit dem selben buch vor sich, mit den selben aufzeichnungen und einem menschen an einer tafel, der allen die selben anweisungen gibt; sind das bedingungen unter denen man lernt? hirnforscher sagen nach aktuellen forschungen: nein. es gibt wenige aussnahmen, denen diese art des lernens liegt. jetzt wirds aber zu wissenschaftlich. wen's interessiert, surfe im internet.

werden unschooler gefragt wie das lernen geschieht, dann kommt meisst diese antwort: es passiert einfach. aber keiner kann richtig sagen wie oder jede erzählt etwas anderes. jeder mensch lernt anders, denn jede ist einfach anders. es gibt keine zwei gleichen menschen. und jeder lernt zu einem anderen zeitpunkt seiner entwicklung, nämlich dann wenn es gerade gebraucht wird. aber vielleicht ist ja lernen einfach nur der falsche begriff. man kann es auch üben nennen. wenn ich übe, dann muss sich der erfolg nicht sofort einstellen, ich übe halt solange bis ich's kann.
das kann sofort sein aber auch erst in 10 jahren. ja gut, meinetwegen auch im nächsten leben, für die die dran glauben. bei kindern nennen wir es spielen. und mit spielen trifft es den nagel genau auf den kopf.
wir müssen den kindern nur beim spielen zuschauen und schon wissen wir wie lernen geschieht.
ich glaube hirnforscher tun nichts anderes. und eltern, die ihre kinder fremdbetreuen lassen oder lehrerinnen, die ihre schüler selten spielen sehen, entgeht hier sicher eine wichtige erfahrung. kinder spielen bei jeder gelegenheit, entweder allein oder aber am liebsten mit älteren kindern, aber auch mit gleichaltrigen oder jüngeren. mit uns erwachsenen spielen sie anfangs auch gerne, aber wir haben oft keine zeit oder können in ihre gedankenwelt nur schwer eintauchen. und irgendwann fragen sie uns dann nicht mehr, wenn andere kinder da sind.

kinder beobachten ihre umgebung sehr genau. sie können sich oft an details erinnern, die wir grossen garnicht mitbekommen haben. und beim spielen tun sie dann nichts anderes als das erlebte nachsimulieren. sie spielen vater-mutter-kind, schule, einkaufen usw. aber spielen auch sachen spontan ohne titel. z.b. probieren sie beim essen mit dem löffel den klang der verschiedenen marneladengläser aus, oder wie weit der strahl des zugehaltenen wasserhahnes spritzt, oder wie papa reagiert, wenn ich ihm von hinten ins ohr tute. das sind alles spiele bei denen die kinder wichtige erfahrungen sammeln und ihre erfahrungen erweitern.
oftmals sind sie dabei so vertieft, dass sie dabei gar nicht ansprechbar sind und nach mehrmaligem wiederholen genervt reagieren. deshalb sollten wir sie beim spielen in ruhe lassen, wenn wir nicht gerade in ihr spiel einbezogen oder was gefragt werden. für uns grossen auch eine gute gelegenheit in ruhe unseren dingen nachzugehen. notfalls mit ohropax ;-)

also zusammengefasst kann man sagen dass kinder lernen, wenn sie die welt beobachten und wenn sie spielen und natürlich auch wenn sie uns mit ihren fragen löchern und wir ihnen nicht antworten: "sei nicht so neugierig, das lernst du in der schule!"

und gerade vor einer stunde stellte mir jemand die frage: "aber wer sagt den kindern denn, was sie lernen sollen?"
ja auch wir erwachsene sind lernende und löchern unsere mitmenschen mit fragen. aber darauf komme ich später zurück. jetzt solls erstmal reichen. die 45 minuten sind um. hausaufgaben gibts heute keine.


und schülerinnen träumen von..

Debbie Rockt! - Nie mehr Schule
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